Gedächtnisbericht über die Informationsveranstaltung zur „Unterbringung geflüchteter Menschen in Seukendorf“

Gedächtnisbericht über die Informationsveranstaltung zur „Unterbringung geflüchteter Menschen in Seukendorf“

Gedächtnisbericht über die Informationsveranstaltung zur „Unterbringung geflüchteter Menschen in Seukendorf“

Alle 120 Plätze waren besetzt bei der Informationsveranstaltung zum Thema „Unterbringung geflüchteter Menschen in Seukendorf am 11. Juli 2024 im Gemeindesaal.
Die Anwesenden hatten sich zuvor einer Ausweiskontrolle unterzogen – eine Maßnahme, mit der der Missbrauch der Veranstaltung durch Auswärtige verhindert werden sollte.

Begrüßt wurden sie durch Frau Juliane Braun von der VHS Oberasbach, die als Moderatorin durch die Veranstaltung führte. Sie stellte auch die Personen auf dem Podium vor: 1. BGM Sebastian Rocholl, 1. BGM Kurt Krömer aus Stein, Stephan Thirmeyer, Katja Friedl und Rudolf Dellermann vom Landratsamt Fürth sowie den Leiter der PI Zirndorf, Polizeioberrat Matthias Riedel. Frau Braun wies darauf hin, dass es bei der Veranstaltung nur um die konkrete Situation vor Ort gehe und Grundsatzdiskussionen nicht erwünscht seien.

Bürgermeister Rocholl legte zunächst dar, wieso es zu der Unterbringung geflüchteter Menschen kommen wird.
Anschließend erläuterten die MitarbeiterInnen des Landratsamtes noch einmal die grundsätzliche Verpflichtung des Landkreises, geflüchtete Menschen unterzubringen, was dabei versucht wird zu beachten (keine Notunterkünfte in Turnhallen, Personenanzahl passend zur Gemeinde, keine Wohnungen aus dem Mietmarkt), wie viele nach Seukendorf kommen sollen (max. 28 bei Familien mit Kleinkindern), für wie lange (zunächst 3 Jahre, dann kann in beiderseitigem Einvernehmen bis zu dreimal um ein Jahr verlängert werden) und welcher Personenkreis (Personen mit Aufenthaltsperspektive, vornehmlich Familien) und welche Vorkenntnisse diese eventuell Mitbringen (IT, medizinischer Dienst, Metallarbeit, Bäcker, Friseur etc.).

Bürgermeister Krömer konnte aus Stein berichten, dass dort seit mehreren Jahren verschiedene Flüchtlingsgruppen untergebracht wurden und werden (unbegleitete Jugendliche, Familien und Einzelpersonen in einem Haus mit Pflegeheim und Kindergarten, größere Unterkünfte), dass es aber in diesem Zusammenhang nie irgendwelche unangenehmen Vorkommnisse gegeben habe.

Diese Einschätzung wurde von Polizeioberrat Riedel geteilt, der seitens der Polizei berichten konnte, dass es aus dem Personenkreis der Geflüchteten nicht zu vermehrten Gewalttaten oder ähnlichem gekommen sei.
Der zweite Teil war die Fragerunde, in der die Bürger und Bürgerinnen ihre Fragen stellen konnten:

Frage: Kann Seukendorf nicht einfach nein sagen zur Aufnahme?
Antwort Thirmeyer: Nein, das ist nicht möglich.

Frage: Denkt die Gemeinde daran, den Zaun zum Kindergarten zu erhöhen um die Kinder zu schützen?
Antwort Rocholl: Nein, daran wurde nicht gedacht. Die Schutzfunktion ist dadurch im Zweifel auch nicht gegeben.

Fragen: Kann der Vertrag eingesehen werden?
Antwort Thirmeyer: Nein, aber jeder Gemeinderat des Vertrauens kann darum gebeten werden.

Was passiert nach den drei Jahren?
Antwort Friedl: es kann im gegenseitigen Einverständnis bis zu dreimal um ein Jahr verlängert werden.

Gibt es Zahlen über Menschen, die tatsächlich in Arbeit gekommen sind?
Antwort Dellermann: Nein, bisher nicht

Frage: Kommen Familien oder Einzelpersonen?
Antwort Friedl/Dellermann: es sollen möglichst Familien kommen bzw. Personen, die sich kennen und die miteinander auskommen. Im Notfall kann nachgesteuert werden.

Frage: Gibt es alternative Standorte für die Mittagsbetreuung?
Antwort Rocholl: Ein weiterer Standort wird geprüft

Frage: Wie sieht der Alltag der Geflüchteten aus?
Antwort Dellermann: Individuell, allerdings auch bestimmt durch Deutsch- und Integrationskurse sowie ggf. ehrenamtliches Engagement.

Frage: Nach welchem Recht wurde der Vertrag geschlossen?
Antwort Thirmeyer: Nach dem BGB

Frage: Gibt es einen Sicherheitsdienst
Antwort Thirmeyer: Eventuell am Anfang, dann nach Bedarf.

Das Schlusswort gehörte Pfarrer Borchardt, der gerade die Menschen mit Ängsten und Vorbehalten einlud, sich mit den zukünftigen Bewohnern zu treffen und sich im ehrenamtlichen Engagement mit Ihnen auseinander zu setzen. Diesem Aufruf folgten 23 Personen, die sich in die entsprechende Liste für einen Helferkreis eintrugen.

S. Rocholl
1. Bürgermeister

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